Leben am Horizont

Mit den Rädern in die Welt

In Ecuador, dem Nabel der Welt

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Da wir beschlossen hatten, unsere Reise zum Ende zu bringen, stiegen wir in Nazca in den Bus nach Lima – weiter nach Norden würden wir vorerst nicht kommen. Mit dem Nachbus kamen wir dann in der Millionenstadt an. Die Wohnungssuche gestaltete sich etwas schwierig, da es früh am Morgen war. Auch wurden wir in einem Hotel aufgefordert, die Katze im Sack zu kaufen, d.h. das Zimmer ohne vorherige Besichtigung zu beziehen. Da uns das nicht geheuer – und auch überteuert – vorkam, mussten wir etwas suchen, doch auf dem Weg zum Stadtteil Miraflores wurden wir dann doch fündig.

Wir hatten keinen längeren Aufenthalt geplant, sondern blieben nur gerade so lange, um eine Buslinie zu suchen, die uns mit unserem Gepäck so nahe wie möglich zur ecuadorianischen Grenze führen würde. Tatsächlich fuhr einer in die Grenzstadt Tumbes, von der aus es noch ungefähr 40 km bis Huaquillas in Ecuador sind. In Lima mussten wir uns von der anstrengenden Busfahrt erholen, denn Nachtfahrten im Bus sind kaum erholsam. Lediglich zum Nationalmuseum fuhren wir dann doch, um uns eine Ausstellung über den jahrzehntelangen Kampf der peruanischen Regierung gegen den „Leuchtenden Pfad“ (Sendero Luminoso), einer Guerillatruppe, die vor allem in den Regenwald-Regionen aktiv war, anzusehen und erfuhren, dass auf beiden Seiten verheerende Gräueltaten begangen wurden.

Weiter ging es nach Tumbes, dort blieben wir aber nur über Nacht, um uns nochmals auszuruhen und radelten dann über die Grenze nach Ecuador, meinem zweiten Heimatland.

Wir hatten uns mit meinem Onkel so verabredet, uns mit ihm im Dorf Tenguel zu treffen, wo er uns am nächsten Wochenende abholen wollte. Dieses Dorf liegt ca. 100 km von der Grenze entfernt, und damit wir dort hin kommen konnte, sollte uns in Huaquillas ein alter Freund meines Onkels abholen und für ein paar Tage beherbergen.

Zunächst war es etwas schwierig für uns, den richtigen verabredeten Treffpunkt zu finden, da es einen alten und einen neuen Grenzübergang gibt und uns die meisten Anwohner bis in die Stadt Huaquillas verwiesen. Erst als wir schon angekommen waren, wurde uns unser Fehler klar und wir mussten umkehren. Da wir zwischenzeitlich aber mit Onkel Marco in Verbindung standen, konnte der mit seinem Freund Juan einen neuen Treffpunkt für uns vereinbaren. Die Polizei fragte uns bereits, was wir denn hier am Straßenrand verkaufen würden – unser Namensschild hatte ihre Aufmerksamkeit erregt.

Endlich trafen wir auf Juan, der uns zusammen mit einem anderen Bekannten abholte, der das Transportfahrzeug zur Verfügung gestellt hatte – zwei Fahrräder plus jede Menge Gepäck kommen nun mal nicht in jedem Fahrzeug unter. In Tenguel angekommen, verbrachten wir ein paar Tage bei Juan und seiner Frau Katy.

Mit Juan in Tenguel

Mit Juan in Tenguel

Da der Ort recht nahe an der Küste liegt, gibt es hier eine Bananenplantage. Für alle, die es nicht wissen: Ecuador ist trotz seiner eher kleinen Fläche der größte Bananenexporteur der Welt. Was uns als Mitteleuropäer auch so gut wie nicht bekannt ist, ist die Vielfalt der Bananen, die es hier gibt. Was wir als „Banane“ kennen, heißt hier an der Küste „guineo“ (anderswo im Land „banano“ oder „plátano“). Doch aufgrund der Riesenmengen, die hier produziert werden, bekommen die Einheimischen, die hier leben, diese Bananen zu einem recht günstigen Preis oder ganz umsonst. Häufiger wird hier die „verde“ konsumiert (spanisch für „grün“), die Kochbanane, die man nicht roh verzehren kann (auch nicht, wenn sie „gelb“ wird), weil sie seht holzig ist und daher meist gebraten wird. Daneben gibt es auch noch „oritos“, kleine Baby-Bananen, die recht süß schmecken und die man häufiger als die „guineo“ antrifft, den jene werden fast sämtlich in alle Welt exportiert.

Verdes

Verdes

Patacones, fritierte Kochbanane

Patacones, fritierte Kochbanane

Kakao wächst hier ebenfalls

Kakao wächst hier ebenfalls

Chifles, ebenfalls aus Kochbananen

Chifles, ebenfalls aus Kochbananen

Wir hatten zusammen mit Juan die Gelegenheit, uns die ortsansässige Plantage und gleichzeitig Verpackung zu besichtigen, die laut eigenen Angaben ohne chemische Düngung auskommt und nur mit den Resten der alten Bäume düngt.

Ein paar hundert Meter muss man durch einen dicht bewachsenen Plantagenwald gehen, bis man die Männer bei der Arbeit beobachten kann. Jeder Trieb bringt eine Bananenstaude hervor. Beim Ernten wird der Stamm mit abgeschnitten und der nächste Stamm bringt die nächste Staude hervor. Wenn ein paar zig dieser Stauden an einer Kette hängen, transportiert man sie mit Muskelkraft nach vorne zum Abtrennen, Waschen und Verpacken. Nur die besten und unbeschädigten werden werden allerdings verpackt, denn wie das leider so ist, werden nur die bestaussehenden gekauft. Der Rest – ein ziemlich großer Rest – werden entweder lokal verspeist oder gleich wieder als Dünger auf Feld zurückgebracht.

Ernte der Bananenstaude

Ernte der Bananenstaude

Aufgereiht,...

Aufgereiht,…

...,gewaschen,...

…,gewaschen,…

...und verpackt.

…und verpackt.

Da wir uns schon so weit im Süden befanden, fuhren wir eines Morgens auch mit Juan in die größte Stadt des Landes, Guayaquil, um einen Eindruck von der Stadt zu kriegen. Die Stadt, die auch den größten Hafen besitzt und von wo aus die Bananen in alle Welt verschifft werden, besitzt zwei sehr hübsche Uferpromenaden (Malecón Salado und Malecón 2000 ). Im Parque Seminiario vor der Kathedrale Guayaquil tummeln sich im Park dutzende Leguane, weshalb der Park auch „Parque de las Iguanas“ (Leguan-Park) genannt wird.

Das alte Stadtviertel Guayaquils

Das alte Stadtviertel Guayaquils

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Am Malecón 2000

Am Malecón 2000

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Im Parque de las Iguanas

Im Parque de las Iguanas

Da Tenguel aber sonst nicht allzu viele touristische Attraktionen zu bieten hat, verbrachten wir den größten Teil der Zeit dort mit Ausruhen im gemütlichen Heim unserer freundlichen Gastgeber. Am nächsten Wochenende trafen dann zum Mittag Onkel Marco und Tante Maria Tere mit dem Auto ein. Wir verluden das Gepäck in den Kofferraum und die Räder kamen an eine Fahrradtransport-Konstruktion, die außen am Wagen angebracht wurde. Wir hatten vor, bis zum Ort Bucay zu kommen, um dort zu übernachten, denn an einem Nachmittag bis in die Hauptstadt Quito zu kommen, war leider unmöglich, zumal wir hofften, in der „Allee der Vulkane“, wie die Panamericana in diesem Abschnitt heißt, die sagenhaften ecuadorianischen Vulkane zu beobachten.

Onkel und Tante treffen ein

Onkel und Tante treffen ein

Die Fahrräder werden festgezurrt

Die Fahrräder werden festgezurrt

Kurz vor Bucay schlug Murphy allerdings zu: Wir hatten schon befürchtet, dass die Konstruktion für die Räder eventuell zu schwach für die manchmal holperige Straße sein könnte, doch als in der Dunkelheit auch noch unerwartet ein „toter Polizist“ auftauchte, bewahrheitete sich die Regel mal wieder: „Alles was schief gehen kann, geht auch schief“, und nach ein einem kleinen Hopser des Wagens auf der Straße war die Fahrradtransport-Einrichtung Geschichte.

Zum Glück hatten es die Räder aber überstanden uns es bis Bucay nicht mehr weit. So schwangen wir uns nochmal auf unsere Drahtesel, Marco und Mari Tere im Auto hinter uns, suchten mit Hilfe der Einheimischen ein Hotel und quartieren uns ein. Keinen Moment zu früh, denn es brach ein wahrer Wolkenbruch los, der die Straße in einen reißenden Fluss verwandelte. Das war so schlimm, dass man im Restaurant nicht mal was bestellen bzw nur mit langen Wartezeiten bestellen konnte, da die Rohre aufgrund des Regens verstopften.

Sintflutartige Regenfälle

Sintflutartige Regenfälle

Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf den Weg, eine andere Möglichkeit des Weitertransports für die Räder aufzutreiben. Sie irgendwo mitliefern zu können, schien schwierig, denn bei vollen Bussen sind meistens auch die Laderäume mehr oder minder voll. Zeitweise überlegten wir gar, die Räder mit Seilen am Auto zu befestigen. Doch überraschend schnell ergab sich dann auf einmal doch eine Möglichkeit, sie in einem Bus nach Quito mitzuschicken, was wir dann kurzentschlossen wahrnahmen.

Erleichtert machten wir uns mit Onkel und Tante wieder auf den Weg. Murphy hatte aber noch nicht genug von uns: Die Vulkane ließen sich den ganzen Tag über nicht blicken. Dafür entschädigten uns unsere Verwandten auf andere Weise.

Bananenstauden am Straßenrand

Bananenstauden am Straßenrand

Nahe der Stadt Riobamba besuchten wir die älteste Kirche Ecuadors, La Balbanera, erbaut 1534, also nur 42 Jahre nach der Entdeckung Amerikas. Dort sahen wir zum ersten Mal, wie „Cuy“, also Meerschweinchen zubereitet wird, denn diese werden, falls ihr es bisher noch nicht wusstet, in Südamerika gegessen.

"La Balbanera"

„La Balbanera“

In Ambato luden uns unsere Verwandten dann tatsächlich zum Essen ein. Auf der Karte stand: „Cuy“. Etwas unbehaglich ist einem schon zumute, doch erstaunlicherweise besteht ein Meerschweinchen zum größten Teil aus Fett. Das Fleisch ist eher spärlich vorhanden und der am besten schmeckende Teil ist tatsächlich die knusprig gebratene Haut.

Cuy wird am Spieß gebraten

Cuy wird am Spieß gebraten

...und stückweise serviert

…und stückweise serviert

Um einige Geschmackserfahrungen reicher ging es weiter in die Stadt Salcedo, wo die nächste kulinarische Überraschung wartete. Denn dort wird selbstgemachtes Eis angeboten, das Salcedo-Eis, bestehend aus Sahne oder Milch in mehreren Schichten mit einheimischen Früchten. Das ganze wird in Kegelform verkauft, weil in Bechern hergestellt. Wer nicht glaubt, wie lecker das schmeckt, sollte es unbedingt einmal probieren.

Eis aus Salcedo

Eis aus Salcedo

Gegen Abend kamen wir schließlich in Quito an. Die Hauptstadt liegt in einem Talkessel und zieht sich bananenförmig über 50 km an den Bergflanken entlang.

Zunächst mussten wir die Fahrräder abholen gehen, die von der Busgesellschaft am Busbahnhof abgeliefert worden waren. Mit Marcos uns Mari Teres Hilfe war das überhaupt kein Problem, nur liegt der Busbahnhof fast am gegenüberliegenden Ende der Stadt im Vergleich zur Wohnung. Doch schließlich kamen wir an und bekamen ein eigenes Häuschen im Garten nur für uns zur Verfügung gestellt.

Quito von oben

Quito von oben

In den folgenden Tagen lernten wir vieles kennen: Zum einen war da meine Familie, die ich nach 22 Jahren zum ersten Mal wiedersah und somit neu kennenlernen musste. Für Martina war es ja gar das erste Mal überhaupt. Hoffentlich verstehen aber alle, dass ich nicht seht detailliert auf alle Personen eingehe, denn ich bin nunmal jemand, der nicht daran glaubt, dass man sämtliche persönliche Informationen über sich im Internet veröffentlichen sollte. Wie auch immer, es ist auf jeden Fall sehr belebend, nach so vielen Jahren einen Teil von sich selbst wiederzufinden, der ja so weit entfernt von einem lebt.

Mit Marco sahen wir uns weiterhin das weltberühmte Weltkulturerbe-Stadtzentrum Quitos an. Da ist zum einen die meterhohe Marienstatue La Virgen del Panecillo, die hoch über der Stadt thront und von deren Brüstung aus man fast die ganze Stadt überblicken kann. Ein anderes Mal fahren wir mit Marco mit der Seilbahn zur Basis des Hausbergs Pichincha, um die Stadt von oben zu überblicken.

Mit Marco auf El Panecillo

Mit Marco auf El Panecillo

Madonnen-Abbildung aus dem Inneren

Madonnen-Abbildung aus dem Inneren

Auch mein Familienname ist verewigt (ganz unten) - aber wer weiß, ob es ein Verwandter war?

Auch mein Familienname ist verewigt (ganz unten) – aber wer weiß, ob es ein Verwandter war?

In der Stadtmitte sehen wir uns die weltberühmten Kirchen San Francisco und La Compania an (aber im Inneren sind Fotos nicht erlaubt). Was diese Kirchen so außergewöhnlich macht, ist die Goldvertäfelung des Altars und Teile des Kirchenschiffs, wirklich sehr beeindruckend.

Portal von La Compania

Portal von La Compania


Auch die Basilica sehen wir uns mit Cousin Rubén (auch Junior genannt, um Verwechselungen mit dem Vater zu verwechseln) eines Tages an, wobei es sich um eine irgendwie nie richtig fertig werdende Kathedrale handelt. Interessant ist, dass die Wasserspeier nicht wie sonst üblich Fabelwesen, sondern real existierenden ecuadorianischen Tieren nachempfunden sind. Früher war es sogar mal möglich, nicht nur bis zur Aussichtsplattform der Türme, sondern bis auf die Spitze zu kommen, doch das wurde wohl als zu gefährlich verboten.

Portal von La Basilica

Portal von La Basilica

Kirchenschiff

Kirchenschiff

Man beachte die Wasserspeier

Man beachte die Wasserspeier

Der Durchgang zwischen den Türmen liegt über dem Kirchenschiff

Der Durchgang zwischen den Türmen liegt über dem Kirchenschiff

Ich und mein kleiner Cousin

Ich und mein kleiner Cousin

Wir unternahmen weiterhin mit Marco zahlreiche Ausflüge. Etwa nach Calderón, wo wir beobachten, wie Figuren aus Marzipan geformt werden (leider stirbt diese Kunst langsam aus) und die Märkte in Otavalo und San Antonio de Ibarra, welche berühmt sind für ihre interessanten Kunstmärkte.

Marzipan-Figur in Calderón

Marzipan-Figur in Calderón

Natürlich ließen wir auch das berühmte Mitad del Mundo (Mitte der Welt) nicht aus, ein meterhohes Monument, das genau am Äquator steht und dessen Standpunkt von einer französischen Vermessungsoperation errechnet wurde.

Blick aus der Seilbahn

Blick aus der Seilbahn

Der Pichincha von nahe

Der Pichincha von nahe

Am Mitad del Mundo

Am Mitad del Mundo

Das typische "Ich-trage-die-Welt"-Foto darf nicht fehlen

Das typische „Ich-trage-die-Welt“-Foto darf nicht fehlen

Am selben Tag fuhren wir auch zum Pululahua, einem ständig mit Nebel bedeckten Krater, welcher nur hin und wieder mal für ein paar Sekunden aufreisst.

Am Pululahua

Am Pululahua

Es gibt auch ein zweites Äquator-Monument in Quitsato. Das Besondere daran ist die Tatsache, dass dies der einzige Ort auf der Welt ist, an dem man ein rohes Ei gerade hinstellen kann (ohne es aufzuschlagen natürlich).

Das Ei des Kolumbus? Nein, denn der hat es ja zerschlagen...

Das Ei des Kolumbus? Nein, denn der hat es ja zerschlagen…

Mit Onkel und Tante auf dem Weg nach Otavalo

Mit Onkel und Tante auf dem Weg nach Otavalo

Fritadas

Fritadas

An einem Wochenende fahren wir mit Onkel Rubén und seiner Familie zur Lagune Quilotoa ein paar Stunden südlich von Quito, wo wir zur Vulkanlagune hinunter wandern und mit dem Kajak fahren.

Lagune Quilotoa

Lagune Quilotoa

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Grillabend mit Rubéns Familie

Grillabend mit Rubéns Familie

Ohne meinen Onkel Marco und seine Kontakte wären wir das eine oder andere Mal ganz schön aufgeschmissen gewesen, denn wir hatten zum einen vor, auf die Galapagos-Inseln zu fliegen als auch ein paar Tage im ecuadorianischen Regenwald zu verbringen.

Es ist nicht so leicht, zwei Flugtickets für einen Einheimischen und eine Ausländerin zu bekommen, die meisten Tarife bieten jeweils immer nur eines von beiden an (denn ausländische Touristen zahlen dafür leider erheblich mehr als Einheimische). Schließlich bekommen wir über eine Reiseagentur zwei günstige Plätze.

Zunächst unternahmen wir aber unseren Dschungel-Ausflug. Dazu fuhren wir, nachdem wir uns die verschiedenen Möglichkeiten überlegt hatten, schließlich ins etwa 5 Stunden entfernte Misahualli, wo sich gut organisierte Touren unternehmen lassen. Tatsächlich handelt es sich um ein kleines Dorf, wo alles auf derartige Touren ausgelegt ist und sich Last-Minute buchen lassen. Zufälligerweise lernten wir die deutsche Touristin Kerstin kennen, und zu dritt begeben wir uns mit unserem Quetschua-Führer Iván für drei Tage in den Urwald.

In Misahualli laufen Kapuziner-Äffchen frei herum. Doch Wehe, wer sein Essen mit sich herumträgt, kann es bald los sein

In Misahualli laufen Kapuziner-Äffchen frei herum. Doch Wehe, wer sein Essen mit sich herumträgt, kann es bald los sein

Der erste Tag beginnt mit einer Fahrt den Rio Napo hinunter, gefolgt von einer ca. fünfstündigen Wanderung durch den dichten Dschungel. Am Anfang gibt es noch vereinzelt Hütten von Anwohnern, doch schon bald sind wir mit Iván und dem Träger Jason in die Tiefen des Waldes vorgedrungen. Überall um uns herum waren Tierlaute zu hören, Iván versteht sich sehr gut darauf, die Tiere zu erkennen und imitieren, sodass sie ihm auch antworteten, doch wirklich sehen lassen wollte sich keines so richtig.

Schmetterlinge ...

Schmetterlinge …

...und exotische Spinnen gibt es zuhauf.

…und exotische Spinnen gibt es zuhauf.

Lianen

Lianen

Ihr dachtet, Ameise leben nur am Boden? Falsch gedacgt, diese leben im Inneren eines Baumes.

Ihr dachtet, Ameisen leben nur am Boden? Falsch gedacht, diese leben im Inneren eines Astes.

Das Mittagessen wird nicht auf dem Waldboden eingenommen, nein, unser Quetschua-Führer zaubert in Windeseile aus einigen Blättern und Ästen einen Tisch, auf dem die Mahlzeit zubereitet und drapiert wird.

Der Tisch wird gebaut.

Der Tisch wird gebaut…

...und ist nach schweißtreibender Arbeit endlich fertig.

…und ist nach schweißtreibender Arbeit endlich fertig.

Am Abend trafen wir im kleinen Quetschua-Dorf Santa Barbara ein, doch die Bewohner des Hauses, das uns als Nachlager dienen sollte, waren nicht da und kamen erst spät wieder zurück. Zum Glück sind sie an unangemeldete Besucher gewohnt (das ist hier nun mal so üblich).

Dichter Dschungelpfad

Dichter Dschungelpfad

Mit Iván und Kerstin

Mit Iván und Kerstin

In den folgenden Tagen zeigte uns Iván die Lebensweise der Quetschua, die sich sehr stark von der der Ecuadorianer in den Städten unterscheidet. Strom und fließendes Wasser sucht man hier vergebens, man badet im Fluss (ein einmaliges Erlebnis, in diesem Amazonas-Zufluss zu liegen), was auch dringend nötig ist, denn durch die Schwüle des Tages ist man bald vollkommen verschwitzt. Um Trinkwasser zu erhalten, werden Wasserfilter eingesetzt. Es werden verschiedene Pflanzen angebaut: Oritos, Kakao, Palmen (die im noch nicht ausgewachsenen Zustand auch essbar sind) und einiges mehr.

Beim naheliegenden Amazonas-Zufluss

Beim naheliegenden Amazonas-Zufluss

Fahrt über den Fluss

Fahrt über den Fluss

Ein Riesenbaum in der Nähe der Schule

Ein Riesenbaum in der Nähe der Schule

Iván beim Fallenstellen

Iván beim Fallenstellen

Die fertige Falle

Die fertige Falle

Auch eine Schule gibt es hier, wenn auch alle Kinder sich einen Schulraum teilen müssen. Man zeigt uns den traditionellen Tanz (wir müssen sogar mittanzen), wie man Fallen für die Tiere stellt, wie man mit Palmblättern einfache Webarbeiten herstellt und wie man Kakao zubereitet. Auf die andere Straßen- oder vielmehr Flussseite setzt man mit dem Kanu oder Einbaum über. Letzterer ist wirklich extrem wackelig und nur ein paar Minuten auszuhalten, denn man muss die Fahrt in der Hocke verbringen.

Der Kakao muss gemahlen werden

Der Kakao muss gemahlen werden

Und mit Milch und Honig gekocht ergibt das ein leckeres Gericht

Und mit Milch und Honig gekocht ergibt das ein leckeres Gericht

Eines Morgens stehen wir früh auf, um uns die Papageienschwärme anzusehen, die in der Nähe jeden Morgen Lehm essen kommen, um sich gegen die Stechmücken zur Wehr zu setzen. Überhaupt sind wir trotz Mückenabwehrmittel nach den drei Tagen völlig zerstochen, da die Biester an uns Geschmack gefunden haben.

Ein paar mehr Tiere sehen wir dann noch auf einer Nachtwanderung, denn viele Tiere im Wald sind eher nachtaktiv. Auch wenn das Ganze eher unheimlich ist und sich wenige Tiere sehen lassen, ist es eine sehr eingängliche Erfahrung.

Kröten sind nachaktiv...

Kröten sind nachaktiv…

...genauso wie Riesenspinnen.

…genauso wie Riesenspinnen.

Schließlich fahren wir mit dem Boot ein paar Kilometer flussabwärts und werden mit dem Taxi zurück nach Misahualli gebracht, wo wir uns am nächsten Morgen von Kerstin verabschiedeten und nach Quito zurückfuhren.

Auf der Rückfahrt

Auf der Rückfahrt

verfasst von dennis

Nur zwei Tage darauf bestiegen wir das Flugzeug und ein paar Stunden später stiegen wir aus dem kühlen Flugzeug hinein in die drückende Hitze der Galapagosinsel Baltra. Das absolute Paradies für Tierliebhaber mit einer reichhaltigen Unterwasserwelt.

Endlich mal der Cotopaxi, wenn auch nur aus dem Flugzeug

Endlich mal der Cotopaxi, wenn auch nur aus dem Flugzeug

Leider auch sehr teuer, um die Anzahl der Touristen in Grenzen zu halten. Unsere 9 Tage Galapagos kosteten an die 2000 Dollar (mit Flug). Kaum aus dem Flughafen heraus, winkte uns ein freundlicher Busfahrer nachdrücklich zu und liess uns auf Englisch wissen, er hätte nur auf uns gewartet. Erleichtert, so problemlos zur Hauptinsel Santa Cruz transportiert zu werden, stiegen wir in den Bus ein und liessen uns zum Hafen fahren. Dort entpuppte sich der vermeintliche Busfahrer als Reiseleiter und wir stellten ernüchtert fest, dass wir uns versehentlich einer Kreuzfahrtreisegruppe angeschlossen hatten. Glücklicherweise brachte uns der richtige Busfahrer zum Flughafen zurück und zeigte uns den nächsten Bus, der in Richtung Santa Cruz fahren würde. Zwei Busfahrten und eine Fährüberfahrt weiter waren wir gut in Santa Cruz angekommen und suchten uns ein Hostal.

Gleich darauf machten wir uns auf den Weg zum Darwincenter, einer Schildkrötenaufzuchtsstation. Die riesigen Landschildkröten der Galapagosinseln sind vom Aussterben bedroht, da die Eier und Jungtiere den eingeschleppten Feinden (Ameisen, Ratten, Katzen, Hunden,…) hilflos ausgeliefert sind. Deshalb werden die Eier, die die Landschildkröten in der Nähe des Meeres ablegen, eingesammelt und ausgebrütet. Die Jungtiere werden erst nach drei Jahren wieder in die Freiheit entlassen. Auf dem Weg zum Center stolperten wir fast über die Meeresleguane, die überall träge herumlagen.

Galapagos-Landleguan

Galapagos-Landleguan

Sowas sieht man hier häufig: Die Seeleguane liegen unweit des Meers mitten auf der Straße und pennen

Sowas sieht man hier häufig: Die Seeleguane liegen unweit des Meers mitten auf der Straße und pennen

Wir bewunderten die bunt gefärbten Krabben, die langsam auf den Felsen herumwanderten und wurden von einem Seelöwen überrascht, der sich völlig unbeeindruckt von den begeisterten menschlichen Fotographen an Land hievte und es sich auf den Weg gemütlich machte. Im Darwincenter sahen wir dann neben den jungen und kleinen Schildkröten auch das erste Mal die riesigen, ausgewachsenen Galapagosschildkröten. Ihr gemächlicher, ja unglaublich langsamer Gang war faszinierend, aber irgendwie hätte man sie gerne mal angeschoben. Es sah wahnsinnig anstrengend aus, wie sie sich da vorwärts schleppten.

Meereskrabben gibt es hier in Hülle und Fülle

Meereskrabben gibt es hier in Hülle und Fülle

Der Einsame George? Nun, eher der einäugige...

Der Einsame George? Nun, eher der einäugige…

Am nächsten Morgen fuhren wir mit einem Boot zu der Insel Isabella. Ich erfuhr, dass ich seekrank bin und die zweistündige Überfahrt war damit ziemlich unangenehm. Endlich wieder an Land wurden wir von Seelöwen und Meeresleguanen begrüßt, die sich an allen möglichen Stellen um den Hafen herum niedergelassen hatten. Nachdem wir uns wieder in einem Hostal einquartiert hatten, liehen wir uns Schnorchelequipment aus und begaben uns wieder zum Hafen. Dort stiegen wir mit unseren Wetsuits in das lauwarme Wasser und erkundeten die Unterwasserwelt. Unzählige tropische Fische tummelten sich zwischen den Felsen. Wir entdeckten einen Rochen, schwammen einer riesigen Meeresschildkröte hinterher und sahen dann sogar noch einen Kugelfisch. Abends griffen wir ordentlich in den Geldbeutel und buchten geführte Touren für die nächsten zwei Tage.

Auch das is typisch: Schlafende Seelöwen mitten suf und unter den Bänken

Auch das ist typisch: Schlafende Seelöwen mitten suf und unter den Bänken

Wenn man Glück hat, schwimmt sogar einre direkt an einem vorbei im Hafenbecken

Wenn man Glück hat, schwimmt sogar einer direkt an einem vorbei im Hafenbecken

Zunächst ging es am frühen Morgen in einem lustigen Touristenbus zu den Vulkanen Negra und Chica. Es nieselte, wie es im Galapagoswinter üblich ist und der Nebel verbarg uns die Sicht. Den Weg um den riesigen Vulkankrater, der mit schwarzer Vulkanasche gefüllt war, empfanden wir eher als langweilig. Wenigstens stoppte der Nieselregen irgendwann und die Sonne kam heraus. Nach einer ganzen Weile veränderte sich die Landschaft jedoch vollkommen. Je näher wir dem Vulkan Chica kamen, umso schwärzer und trostloser wurde es um uns herum. Wir wanderten nach Mordor…Umgeben von erstarrter Lava gingen wir immer näher zum Krater. Wieder einmal tat sich eine fremdartige Welt vor uns auf. Diese Tour hatte sich mehr als gelohnt.

Anreise mit dem "Touristenbus"

Anreise mit dem „Touristenbus“

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In der Kraterlandschaft

In der Kraterlandschaft

Am nächsten Tag stand eine Schnorcheltour in den Tunneles an, erstarrten Lavaformationen im türkisblauen Meer. Leider waren wir erst mal 50 Minuten im Boot unterwegs, eine Zeitspanne, die ich gerade eben noch gut aushielt. Dann bestiegen wir eine der Lavabrücken und besuchten eine kleine Gruppe von Blaufußtöpeln, die uns ebenso neugierig anschauten wie wir sie. Dann ging es ins Wasser, ausgerüstet mit einer billigen Unterwasserkamera (Die Bilder müssen erst noch entwickelt werden).

Blaufußtölpel

Blaufußtölpel

Und ein Junges...

Und ein Junges noch dazu

"Los Túneles"

„Los Túneles“

Eine vorbeischwimmende Wasserschildkröte

Eine vorbeischwimmende Wasserschildkröte

Der Führer zeigte uns ein Seepferdchen, das sich zwischen Algen versteckte, Seesterne und Seeigel. Irgendwann machten wir uns auf die Suche nach kleinen Haien. Der Führer schickte uns in eine Höhle, während er mit einem anderen Teil der Gruppe zur anderen Seite schnorchelte. In der Höhle waren fünf Haie, von denen zwei flohen und drei die eindringenden Menschen völlig ignorierten. Wir waren kaum einen Meter von den Haien entfernt, unglaublich. Als nächstes suchten wir noch eine Meeresschildkröte. Da das Wasser sehr kalt war, zog sich der Großteil der Gruppe auf das Boot zurück und wir schwommen zügig zu fünft in etwas tiefere Gefielde. Ziemlich schnell tauchte ein Schildkrötenweibchen auf, das in dem klaren Wasser wunderbar gut zu erkennen war. Die Schildkröte bahnte sich völlig unbeeindruckt von uns ihren Weg, wir konnten ihren Panzer anfassen, unter ihr durchtauchen oder auf sie zuschwimmen. Nach einiger Zeit schwomm noch ein kleineres Männchen vorbei, das wir auch eine Weile begleiteten. Wieder zurück auf der Insel besuchten wir die dortige Schildkrötenaufzuchtsstation. Lange beobachteten wir die seltsame, langwierige Schlafplatzsuche der Schildkröten und amüsierten uns köstlich.

Auch der hier schläft nur

Auch der hier schläft nur

Geckos...

Geckos,…

...schlafende Seehunde...

…schlafende Seehunde…

...und Strandkrabben findet man hier überall.

…und Strandkrabben findet man hier überall.

Nach einem langen Strandspaziergang ging es am nächsten Tag zurück zur Insel Santa Cruz. Dennis lieh sich Taucherbrille und Schnorchel aus und wir wanderten den Weg durch den Kaktuswald entlang, der zu einem weißen Traumstrand, Tortuga Bay, führte. Dennis schnorchelte und beobachtete einen Hai, während ich mich im Sand vom Auf und Ab der Bootsfahrt erholte. Zurück im Dorf trafen wir Kerstin wieder, die wir bereits aus dem Regenwald kannten. Überhaupt kamen uns schnell viele Gesichter bekannt vor, einigen anderen Touristen liefen wir so häufig über den Weg, dass man sich schon grüßte.

Am nächsten Morgen mieteten wir uns ein Taxi, das gleichzeitig als Reiseleiter fungierte. Wir wurden zuerst zu wieder einmal völlig vernebelten Zwillingskratern gebracht. Dennoch genossen wir die saftig grüne Landschaft, die im starken Kontrast zu der trockenen Küstenumgebung stand. Dannach fuhren wir zur Schildkrötenranch El Chalto, auf der sich jede Menge freilebende Schildkröten aufhielten. Der Taxifahrer führte uns über die Ranch, hinunter in einen Lavatunnel und trank anschließend einen Kaffee mit uns, der auf der Galapagosinsel angebaut wurde. Zuletzt setzte er uns bei einem wunderschön angelegten Weg durch das Wurzelgeflecht eines Mangrovenwalds in der Nähe des Dorfes ab.

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Ein leerer Schildkrötenpanzer dient als Fotomotiv.

Ein leerer Schildkrötenpanzer dient als Fotomotiv.

Die Schildkröten haben sich aufgrund des Regens in den Tümpel zurückgezogen.

Die Schildkröten haben sich aufgrund des Regens in den Tümpel zurückgezogen.

Verschlungene Bäume

Verschlungene Bäume

Vor der Lava-Höhle

Vor der Lava-Höhle

Nocheinmal mussten wir ins Boot, diesmal fuhren wir zur Insel San Christobal. Die See war stürmisch und rund um uns übergaben sich die Mitfahrer. Ich hatte es mit meiner Tablette gegen Seekrankheit, die ich mir in einer Apotheke in Santa Cruz gekauft hatte, gut getroffen und überstand die Überfahrt problemlos. In San Christobal dauerte es eine Weile, bis wir endlich ein erschwingliches Hotel gefunden hatten. Wir warteten noch, bis das Zimmer bezugsfertig war und erkundeten dann die Strände, auf denen sich ganze Massen an Seelöwen tummelten.

Wir besuchten das Interpretationcenter, ein Museum, in der die Geschichte der Galapagosinseln sehr gut dargestellt ist. Danach liehen wir uns Schnorchelequipment aus und fuhren mit dem Taxi zum Strand Loberia. Hier wimmelte es wieder von Seelöwen. Es gab sogar jede Menge Jungtiere, einige frisch geboren, andere mit drei Jahren immer noch an der Mutter saugend. Besonders schön war es, dass die Tiere keinerlei Angst vor den Menschen hatten. Wer zu aufdringlich war, wurde einfach angebrüllt oder im Notfall auch gebissen. Wir sprangen zu den Seelöwen ins Meer und begneten neben den wie der Blitz vorbeitauchenden Seelöwen den üblichen Verdächtigen: Einer Meeresschildkröte, tropischen Fischen, einem Rochen und sogar einem Oktopus, der so gut getarnt war, dass man ihn kaum erkannte – es sei denn er bewegte sich unvorsichtigerweise.

Eine unvorsichtige Krabbe

Eine unvorsichtige Krabbe

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Ein neugeborenes Seelöwenjunges

Ein neugeborenes Seelöwenjunges

Die Jungen werden auf den Galapagos 3 Jahre lang gesäugt,

Die Jungen werden auf den Galapagos 3 Jahre lang gesäugt,

Am nächsten Tag brachte uns unser letzter Schnorchelausflug zum Kicker Rock, einem gespaltenen Felsen. Das Meer ist dort tief, die Strömung zwischen den zwei Felsblöcken stark und somit ein idealer Aufenthaltsort für Hammerhaie. Gespannt sprangen wir ins Wasser. Unser Reiseleiter schlug mit seinen Schwimmflossen auf die Wasseroberfläche und mehrere kleine Riffhaie tauchten neugierig aus der Tiefe nach oben. Ihre klaren Umrisse gegen den türkisfarbenen Untergrund zu sehen war ein sehr intensives Erlebnis. Hammerhaie liessen sich jedoch leider nicht blicken. Anschließend fuhr uns der Kapitän es noch zu einem schönen weissen Sandstrand, auf dem wir vergnügt scheue Krabben beobachteten, die bei dem leisesten Anzeichen von Gefahr schnell in ihre Löcher im Sand flüchteten. Manche wagten sich jedoch so weit von ihrem Wohnloch weg, dass sie den Weg zurück nicht so ohne weiteres schafften. Dann nutzten sie geschickt die Fussstapfen im Sand für Deckung aus.

Beim Kicker Rock

Beim Kicker Rock

Ein Reiher am Strand

Ein Reiher am Strand

Martina fühlt sich hier wohl

Martina fühlt sich hier wohl

Die Seelöwen auch

Die Seelöwen auch

Auch Pelikane gibt es hier zuhauf....

Auch Pelikane gibt es hier zuhauf

Den Großteil des nächsten Tages verbrachten wir mit der Beobachtung von Seelöwen an den Sandstränden um das Dorf herum und von Fregatvögeln und Blaufußtölpeln bei dem Meereszugang Tinteras. Dann geht es wieder zurück nach Quito.

Ein paar Tage später lud uns Dennis Onkel Rubén zu einem Ausflug in das Regenwaldgebiet um Mindo ein. Mit den zwei Rubens machten wir einen Abstecher nach Tulipe, wo wir die Überreste einer alten Zivilisation ansahen, bevor wir in Mindo in ein völlig aus Holz gebautes Hotel eincheckten. Nach einem leckeren Forellenmittagessen besuchten wir ein Hostal, in dessen Garten sich eine unglaubliche Anzahl von Kolibris an den mit Zuckerwasser gefüllten Behältern labten. Wir entdeckten mindestens 5 verschiedenen Arten, darunter Kolibris mit aberwitzig langen Schnäbeln oder winziger Statur, kleiner als ein kleiner Finger. Der Flügelschlag ist so schnell, dass man die Flügel nicht erkennen kann (80 Flügelschläge pro Sekunde). Wir hörten dem Brummeln der Flügel eine Weile zu und staunten über die schnelle, abgehackte und präzise Flugbahn. Der Abend klang aus bei Pizza und Wein und endete bei einem Bier im Hotelpool.

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Eine unglaubliche Vielfalt an Kolibris.

Eine unglaubliche Vielfalt an Kolibris.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit einem der lustigen Touristenbusse zu einer Seilbahn, die uns mitten in den Wald brachte. Dort wanderten wir zu fünf verschiedenen Wasserfällen. Ruben junior, der Biologe ist, erzählte jede Menge interessanter Anekdoten zu den Pflanzen und Tieren des Regenwaldes, die um uns herum auftauchten. Auf dem Höhepunkt der Tour entdeckte er ein Tukanpärchen, wunderschön bunte Vögel mit langen Schnäbeln, die wir aus der Ferne beobachten konnten.

Genau hiinsehen: Im Geäst verbirgt sich ein Tukan.

Genau hinsehen: Im Geäst verbirgt sich ein Tukan.

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Mit Onkel Rubén und Junior vor den Wasserfällen

Mit Onkel Rubén und Junior vor den Wasserfällen

Nach gut zwei Jahren ist damit unsere Reise bald zu Ende. In ein paar Tagen fliegen wir zurück nach Deutschland. Wir freuen uns darauf, Familie und Freunde wiederzusehen.

Es werden noch ein paar abschließende Einzelheiten folgen, also verliert noch nicht das Interesse.

Allen einen ganz herzlichen Dank für das Interesse an unserer Reise und das Lesen unserer Artikel.

verfasst von martina

4 Kommentare zu “In Ecuador, dem Nabel der Welt

  1. Vielen Dank für euren letzten ausführlichen und beeindruckenden Bericht. Wir freuen uns schon alle auf das Wiedersehen !!!
    Mama

  2. Wie toll! So schön.. die ganzen Tiere und die Natur. Dort würde ich mich auch wohl fühlen…
    Und toll, dass ihr jetzt dann wieder zurück kommt 🙂 .. bien venidos!!!

  3. Willkommen in der Heimat! Wir bedanken uns für die interessanten Berichte und freuen uns, dass Ihr gesund und wohlbehalten heimkehrt; wahrscheinlich arm am Beutel, aber reich am Herzen!
    Frohe Weihnachten wünschen Roswitha und Klaus

  4. Aunque no entienda me parece hermosa su experiencia, y muy grata su visita gracias por la oportunidad de conocerlos. Un fuerte abrazo.

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